Hallo,
was Sie beschreiben, ist nach einer Weisheitszahnentfernung und einer anschließenden Kieferkammbearbeitung grundsätzlich nichts Ungewöhnliches – aber sehr störend kann es natürlich trotzdem sein.
Ich gehe die Punkte gerne der Reihe nach durch:
1. Was ist diese „Wulst“?
In den meisten Fällen handelt es sich um:
überschüssige Schleimhaut,
narbige Gewebewucherung,
oder eine knöcherne Kante (Knochensequester / Knochenkammkante), die nach dem Eingriff prominent steht, bevor sich das Gewebe neu organisiert.
Gerade im Bereich hinterer Backenzähne bildet sich häufig ein kleiner Schleimhautwulst, der beim Schlucken und mit der Zunge sehr auffällt.
2. Wann geht das weg?
Der Heilungsverlauf kann sehr unterschiedlich sein, aber typisch ist:
Schleimhautwülste → über 4–8 Wochen oft deutlich kleiner
Narbengewebe → kann monatelang härter oder erhöht bleiben
Knochenkanten → gehen selten komplett von selbst zurück, werden aber oft glatter, sobald sich das Gewebe beruhigt hat
Wenn es seit zwei Wochen unverändert stark stört, lohnt sich eine Kontrolle.
3. Kann ein Zahnarzt das entfernen oder glätten?
Ja.
Wenn es tatsächlich eine überschüssige Schleimhautfalte oder eine scharfe Knochenkante ist, kann man das sehr gut:
glätten,
minimal kürzen,
oder die Schleimhaut chirurgisch korrigieren.
Das ist meistens ein kleiner Eingriff und bringt sofortige Erleichterung.
4. Gibt es eine Schiene, damit die Zunge nicht ständig dranstößt?
Theoretisch ja – eine provisorische Weichschiene kann man anfertigen, aber:
solche Schienen sind eher selten nötig,
sie helfen nur begrenzt, weil die Zunge trotzdem Wege findet, die Stelle zu ertasten,
sinnvoller ist oft eine kleine Korrektur der störenden Wulst.
Meine Empfehlung
Lassen Sie es einmal kontrollieren. Wenn der Zahnarzt feststellt, dass es eine störende Schleimhautfalte oder eine Knochenkante ist, kann man das meist in wenigen Minuten korrigieren. Sie müssen mit der Situation nicht weiter leben.