Wurzelkanalfüllung, Resektion oder Extraktion - was macht Sinn?
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Guten Tag,

ich fasse kurz mal den aktuellen Stand zusammen.

Im Sommer 2023 musste bei mir ein oberer Backenzahn (16) wurzelbehandelt werden.  Die eigentliche Wurzelbehandlung verlief planmäßig, aber bevor die finale Wurzelkanalfüllung erfolgen konnte, war ich schwanger. Da nun kein Röntgenbild mehr angefertigt werden sollte, musste auf die Füllung verzichtet werden. Es wurde ein Langzeitmedikament eingelegt und provisorisch gefüllt. Der Zahn war aber nie ganz schmerzfrei. Er war beim Aufbeißen mal und mal weniger empfindlich. Alle paar Monate ließ ich den Zahn wieder öffnen, reinigen und erneut mit Langzeitmedikamenteinlage provisorisch füllen. Nun wurde die letzte provisorische Füllung Anfang diesen Jahres leider unbemerkt undicht und es drangen wohl Essensreste und somit Keime in den wurzelbehandelten Zahn ein. Vor fünf Wochen bildete sich in der Folge eine dicke Beule am Zahnfleisch auf der Innenseite des Zahns (am Gaumen). Beim Öffnen des Zahns roch das Innere sehr unangenehm, zwei Wurzelkanäle waren laut Zahnarzt nässend und entzündet und die Beule musste eröffnet werden.

Seitdem war ich wöchentlich in der Praxis und jedes mal wurden die Wurzelkanäle gereinigt und ein Medikament eingelegt. Zwei Wurzelkanäle spüre ich bei der Reinigung überhaupt nicht. Der Wurzelkanal der an der Innenseite liegt (also dort, wo auch die Schwellung aufgetreten ist), ist jedoch jedes Mal  schmerzempfindlich beim Reinigen. Die Beschwerden sind insgesamt deutlich besser geworden, aber alle paar Tage bildet sich wieder eine leichte Schwellung am Zahnfleisch. Sie klingt kurze Zeit später auch von alleine wieder ab...aber sie kommt und geht ständig.

Nun kann das kein Dauerzustand sein, dass ich wöchentlich den Zahn reinigen und weiter provisorisch füllen lasse.

Der Zahnarzt sagt, wir können versuchen kommende Woche die Wurzelkanalfüllung zu machen. Es könnte klappen - es könnte aber auch gut sein, dass der Zahn in der Folge dann richtig hochgeht.

Der Kieferchirurg sagt, der eine Wurzelkanal scheint nicht bis in die Spitze gesäubert zu sein. Er würde unbedingt zur Wurzelspitzenresektion raten.

Und ich selber habe nach eineinhalb Jahren Ärger mit dem Zahn auch die Option der Extraktion ins Rennen gebracht, weil ich Sorge habe, die ganze Zeit einen Entzündungsherd im Mund zu haben.

Ich habe ein Kleinkind und ein Baby zuhause. Ich stille. Ich muss dieses Kapitel möglichst schnell, möglichst unkompliziert und dauerhaft mit möglichst wenig Medikamentenbelastung beenden.

Was würden Sie mir raten?

Ich danke Ihnen sehr für Ihre Zeit und Mühe.
von

1 Antwort

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Es tut mir leid zu hören, dass du so viele Schwierigkeiten mit deinem Zahn hast. Die Situation klingt wirklich herausfordernd, besonders in Anbetracht deiner familiären Umstände. Hier sind einige Überlegungen, die dir bei deiner Entscheidung helfen könnten:

  1. Langfristige Gesundheit: Wenn der Zahn weiterhin Entzündungen verursacht, könnte das langfristige gesundheitliche Probleme nach sich ziehen. Ein chronischer Entzündungsherd kann das Immunsystem belasten, was in deiner Situation, in der du stillst und kleine Kinder hast, besonders wichtig ist.

  2. Wurzelkanalfüllung: Wenn dein Zahnarzt glaubt, dass eine Wurzelkanalfüllung erfolgreich sein könnte, könnte dies eine Option sein. Es besteht jedoch immer das Risiko, dass die Entzündung zurückkehrt, besonders wenn die Reinigung nicht vollständig war. Der Schmerz beim Reinigen könnte darauf hinweisen, dass der Kanal nicht optimal behandelt wurde.

  3. Wurzelspitzenresektion: Dies könnte eine sinnvolle Option sein, wenn der Zahnarzt und der Kieferchirurg denken, dass der Zahn gerettet werden kann. Es ist ein invasiver Eingriff, könnte aber langfristig helfen, die Entzündung zu beseitigen.

  4. Extraktion: Wenn du das Gefühl hast, dass die Risiken und der Aufwand einer weiteren Behandlung den Nutzen überwiegen, wäre die Extraktion des Zahns eine Überlegung wert. Das könnte dir helfen, die ständigen Entzündungen zu vermeiden und schnell zu einer Lösung zu kommen.

  5. Gespräch mit den Fachärzten: Es wäre ratsam, nochmals mit deinem Zahnarzt und dem Kieferchirurgen über deine Bedenken und die Dringlichkeit der Behandlung zu sprechen. Erkläre deine Situation, insbesondere die Belastung durch die Kinder und das Stillen. Manchmal können sie einen Kompromiss oder einen Plan vorschlagen, der besser zu deiner aktuellen Lebenssituation passt.

  6. Zweite Meinung: Es könnte auch hilfreich sein, eine zweite Meinung von einem anderen Zahnarzt oder einem Endodontologen einzuholen, um alle Optionen zu verstehen und eine informierte Entscheidung zu treffen.

Letztendlich hängt die Entscheidung von deinen Prioritäten ab: möchtest du den Zahn erhalten, oder ist dir die Gesundheit und eine schnelle Lösung wichtiger? Ich hoffe, das hilft dir bei deiner Entscheidungsfindung. Alles Gute!

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