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Da mir kürzlich eine alte Krone abgefallen ist und kaum noch Zahnsubstanz vorhanden ist, wollte meine Zahnärztin einen Stift einsetzen, damit die (noch intakte) Krone wieder mehr Halt bekommt. Das ist leider schief gegangen - der Stift hat den Wurzelkanal an der Außenwand durchbohrt (sieht man im Röntgenbild) und steckt jetzt einen Millimeter im Zahnfleisch.

Schmerzen habe ich nicht - aber meine Zahnäztin meint, das Ganze könne sich entzünden, ich soll die Wurzel besser schnell rausoperieren und mir ein Implantat setzen lassen.

Andererseits hätte sie aber auch mal von jemanden gehört, der wohl jahrelang beschwerdefrei mit so einer "durchbohrten Zahnwurzel" leben konnte.

Jetzt weiß ich nicht, was ich tun soll und bin völlig fertig. lch heirate im Sommer und will jetzt wirklich nicht mit einer langwierigen Implantierung anfangen. Gleichzeitig hab ich aber auch Panik, dass sich wirklich was entzündet - schlimmstenfalls im Urlaub oder kurz vor der Hochzeit.

UND dann wäre da noch die Frage: Wer kommt für die horrenden Kosten eines Implantats auf? Gilt das als Behandlungsfehler - oder gehört sowas zum normalen Risiko einer Stiftzahnbehandlung? Kann ich die Berufshaftpflichtversicherung meiner Zahnärztin belangen?

Ich finde online nirgendwo einen solchen Fall und wäre sehr dankbar - entweder für eine fachliche Einschätzung seitens eines Zahnarztes oder aber Erfahrungswerte von ebenfalls Betroffenen eines solche Szenarios.

Besten Dank!

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Hi Verena,

tut mir leid für die verspätete Antwort. Wir sind alle berufstätig und machen das hier nur als Hobby und kommen im Moment einfach selten dazu. Ich hoffe ich kann Dir trotzdem noch helfen.

Also die Perforation ist definitiv ein Risiko, dass der Zahn sich nochmal entzündet. Aber sofern du keine Schmerzen hast oder irgendetwas komisch sich anfühlt, könnte man es erstmal so belassen. Auf lange sicht ist das Risiko dennoch zu hoch und die Zahnarzt sollte ein Implantat oder Brücke als Alternative anbieten.

Die Perforation gilt aus meiner Sicht erstmal nicht als Behandlungsfehler, da es Aufgeklärt worden ist und die Risiken dem Patienten bekannt waren. Ganz ehrlich kann ich dir das auch nicht genau sagen und würde eher einen Anwalt zurate ziehen. Ein ähnlicher Fall hat sich hier einst ergeben: https://openjur.de/u/92743.html

Normalerweise solltest du in der Lage sein, die Frage zu löschen, sofern du Sie nicht für die Community einsehen lassen möchtest. Falls nciht melde Dich bitte nochmal bei uns.

Wir sind auch sehr daran interessiert, wie das Problem gelöst wurde.

Gute Besserung und eine frohe Hochzeit!

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1 Kommentar

Vielen Dank für Ihre Antwort und Einschätzung. Ich weiß das sehr zu schätzen - und finde es ganz fantastisch, dass Sie das "nebenbei" anbieten.

Ich habe seitdem auch noch mit einer weiteren Zahnärztin hier vor Ort über das Problem gesprochen. Sie sagt ebenfalls: Schwierige Entscheidung - aber auch: "Wenn ich persönlich dieses Problem hätte und mich entscheiden müsste - ich würde auch erstmal nichts weiter tun, so lange keine Beschwerden auftreten."
Aber klar gibt's keine Garantie, dass sich nicht doch bis zum Sommer was entzündet.

Ich werde weiter abwarten. Noch muss ich eh erstmal durch den alltäglichen Bürokram-Wahnsinn mit der Zahnzusatzversicherung...

Vielen Dank und beste Grüße!

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